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Warum auch 2023 nicht wieder alles „wie früher“ wird – und welche Chance damit einhergeht

Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen „Ich bin der Faschismus“, sondern „Vielen Dank für die Einladung, Herr Lanz“. 2023 ist gerade mal 14 Tage alt, aber dieser Tweet fasst jene 14 Tage schon mal ganz gut zusammen. In den letzten 14 Tagen haben wir über Phänotypen, Schädelvermessungen und Deutschpflicht auf Schulhöfen diskutiert. Der […]

Warum auch 2023 nicht wieder alles "wie früher" wird

Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen „Ich bin der Faschismus“, sondern „Vielen Dank für die Einladung, Herr Lanz“.

2023 ist gerade mal 14 Tage alt, aber dieser Tweet fasst jene 14 Tage schon mal ganz gut zusammen. In den letzten 14 Tagen haben wir über Phänotypen, Schädelvermessungen und Deutschpflicht auf Schulhöfen diskutiert. Der Faschismus ist also längst wieder unter uns. Er wird stillschweigend geduldet und gesamtgesellschaftlich toleriert. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass die CDU in Umfragen bezüglich der Berliner Neuwahlen aktuell die stärkste Kraft ist. Der Populismus geht also auf.

Während ich diese Zeilen tippe, bricht Deutschland in Lützerath mit Polizeigewalt internationale Verpflichtungen. Und die ganze Welt schaut uns dabei zu. Aber auch 2023 lassen wir uns das Skifahren nicht verbieten. FREIHEIT!!1 So wichtig.

Ich will euch keine schlechte Laune machen, aber wir sehen uns aktuell mit den Blüten des Erdzeitalters konfrontiert.

  • Kohle abbaggern und verfeuern, obwohl wir wissen, dass der Planet bereits brennt. Kapitalistische Konzerninteressen stehen über dem Erhalt unserer Lebensgrundlagen ✔
  • Wer hätte schon ahnen können, dass die Nummer schiefgeht, wenn wir alkoholisierten Männern Sprengstoff verkaufen? „Die Ausländer sind Schuld!“ ✔
  • Parallel zu den Silvester Ausschreitungen haben wir Kinder triagiert. Kinderkliniken laufen über und zahlreiche Medikamente sind nicht mehr verfügbar. Der Markt regelt. Wait!? ✔
  • Wie sehr kann man auf vulnerable Menschen scheißen? Ja. Denn die Maskenpflicht fällt zum 1. Februar nun auch im ÖPNV und in Fernzügen, während der Bundestag bestens mit Luftfiltern ausgestattet ist. Survival of the richest ✔
  • „Die Pandemie ist vorbei.“ Knapp 2.000 Corona Tote weist das RKI seit Jahresbeginn aus. Kinder machen ihre 3., 4. oder 5. Infektion durch und kommen nicht wieder auf die Beine ✔

Wer sich in Zeiten wie diesen noch als „unpolitisch“ bezeichnet, ist entweder maximal privilegiert oder hält sich besonders fest die Augen und die Ohren zu.

Die aktuelle Zeit ist kaum auszuhalten, wenn man den Glauben an Humanismus, eine solidarische Grundordnung und eine bessere Welt noch nicht verloren hat. Und die Frage, wie lange es diesen Status Quo noch auszuhalten gilt, ist vollkommen nachvollziehbar. An diesem Punkt kann es helfen, sich nochmal einen der Planetenzyklen vor Augen zu führen, mit denen 2023 aufwartet.

Denn Pluto wird am 23. März erstmalig in den Wassermann eintreten. Er befindet sich aktuell also in den letzten Graden des Steinbocks. Der Steinbock steht für Struktur, Ordnung, Regeln, Grenzen, Verantwortung und auch für den Staat. Der Wassermann hingegen steht für Rebellion, Revolution, Erneuerung und das Kollektiv. Mit dem Eintritt von Pluto in den Wassermann verlagert sich die Verantwortung gewissermaßen weg vom Staat und hin zum Kollektiv. Aktuell sehen wir uns mit großer Ohnmacht (Pluto) konfrontiert, weil der Staat sich in allen oben genannten Punkten immer stärker aus der Verantwortung zieht.

Aber wir können diesen unerträglichen Status Quo als Chance begreifen. Uns verbinden im Sinne einer gerechteren, freieren und gleicheren Welt. Es ist also an uns, nicht einfach auf Infektionsschutz zu scheissen, Vulnerable zu schützen und uns selbst nicht das Endothel zu schreddern. Wie viele Selbstständige lesen hier mit? Wie viele von euch haben in saubere Raumluft investiert und den Infektionsschutz noch nicht komplett aufgegeben? Public Health geht uns alle an! Und jetzt, wo der Staat sich nicht mehr zuständig fühlt, ist es wohl oder übel an uns, füreinander einzustehen.

Menschen sind träge Herdentiere. Je mehr Menschen Masken tragen, umso mehr Menschen tragen Masken. Simple as that. Im Wassermann dürfen wir lernen, aus der Herde hervorzutreten und aufzufallen. Das gilt es auszuhalten, wenn es dem Kollektiv dient. Das gilt für Public Health ebenso wie für Klimaschutz und alle anderen Krisen, mit denen wir zu tun haben. Menschen in der Ukraine und in Iran machen es uns vor. Wie träge und wie bräsig wollen wir sein? Wie lange wollen wir noch weitermachen wie bisher und die Verantwortung auf „die da oben“ abwälzen, während wir ohne Maske volle Yogaklassen ohne Luftfilter besuchen und während wir Kinder durch die x-te Infektion begleiten?

Lasst uns doch bitte endlich den Arsch hochbekommen! Lasst uns für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen einstehen, die Vulnerablen nicht über die Klippe schubsen und endlich Lufthygiene Gesetze für öffentliche Räume einfordern! Positioniert euch online und offline! Hört auf, digitale Inhalte nur zu konsumieren und fangt an, sie auch zu teilen! Inhalte, die dem großen Ganzen dienlich sind. Steht auf gegen Faschismus und duckt euch nicht länger weg! Eine bessere Welt ist keine Utopie.

Denn ein Leben „wie früher“ wird es nicht mehr geben. Und das ist auch gut so.