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Warum es an der Zeit ist, Rauhnächte und Kirche voneinander zu trennen!

Mit dem heutigen Artikel werde ich mir nicht ausnahmslos Freund:innen machen, das ist mir vollkommen bewusst. Aber ich kann nicht anders, denn je angesagter und hipper die Rauhnächte über die vergangenen Jahre wurden, umso stärker machte sich ein Widerstand in mir bemerkbar. Immer wieder las‘ ich sowas wie „die Rauhnächte beginnen mit dem heiligen Abend“, […]

Warum es an der Zeit ist, Rauhnächte und Kirche voneinander zu trennen!

Mit dem heutigen Artikel werde ich mir nicht ausnahmslos Freund:innen machen, das ist mir vollkommen bewusst. Aber ich kann nicht anders, denn je angesagter und hipper die Rauhnächte über die vergangenen Jahre wurden, umso stärker machte sich ein Widerstand in mir bemerkbar. Immer wieder las‘ ich sowas wie „die Rauhnächte beginnen mit dem heiligen Abend“, was wirklich ungute Gefühle in mir auslöste.

Wir befinden uns astrologisch ja nach wie vor im Übergang vom Erd- zum Luftzeitalter. Und das heisst übersetzt auch: Wir bewegen uns weg von einer christlich-patriarchalen hin zu einer freieren, gleichgestellteren Gesellschaft. Das lässt sich zum einen an dem Mitglieder:innen Schwund der Kirche beobachten. Zum anderen können wir am Aufbäumen des Patriarchats aber auch ganz gut ablesen, auf wie viel Widerstand wir mit scheinbaren Banalitäten wie Gendersternchen oder Tempolimit gesamtgesellschaftlich stoßen.

Aus astrologischer Perspektive wird es im Luftzeitalter also deutlich weniger patriarchal zugehen, weil „Gleichheit“ in patriarchalen Strukturen nicht existiert.

Das Patriarchat lebt von der Unterdrückung. Männer stehen über Frauen. Heterosexuelle Menschen stehen über homosexuellen Menschen und weiße Menschen stehen über Schwarzen Menschen. Mal plump zusammengefasst.

Also dürfen wir uns, auch und vor allem innerhalb der spirituellen Szene, nun langsam aber sicher mal mit der ungemütlichen Frage auseinander setzen: „Warum kombiniere ich ein christliches Fest mit unserer indigenen, europäischen Spiritualität, die von der Kirche ausradiert wurde?“

Spulen wir also mal zurück: Das, was uns an Bali, Indien, den First Nations & Co. so fasziniert, ist ja, dass diese Menschen im Gegensatz zu uns noch mit ihren Wurzeln verbunden sind. Hierzulande versuchte man nicht zuletzt durch die Hexenverbrennungen, unsere spirituellen Wurzeln zu kappen. Denn die Frauen (und auch Männer), die damals auf Scheiterhaufen hingerichtet wurden, waren genau die Menschen, die wir nun als „Gurus“ in Indien oder Peru besuchen und verehren.

Nun hat die Pandemie zweifelsohne dafür gesorgt, dass viele von uns hinter noch viel vorgehaltenerer Hand offen zu ihrer spirituellen Praxis stehen. Auf Twitter wird alles Spirituelle als rechte Esoterik verhöhnt. Und wenn man sich mal anschaut, wie groß der Anteil innerhalb der spirituellen Szene ist, der ideologisch wirklich am rechten Rand steht und sich maximal unsolidarisch verhält, kann ich das sogar irgendwie nachvollziehen. Nur macht es das nicht unbedingt leichter, offen zuzugeben, dass man die Rauhnächte feiert. 2021, nach 1,5 Jahren Pandemie und in einem Land, in dem „Hexe“ nach wie vor als Schimpfwort gebraucht wird.

Es ist an uns, uns unsere indigene Spiritualität wieder zurück zu erobern und dabei nicht nur braune Esoterik, sondern auch das patriarchale Gedankengut der Kirche abzustreifen.

Ich habe mich daher im vergangenen Jahr gefragt, wie man die Rauhnächte feiern könnte, wenn man sie gänzlich von der Kirche entkoppelt und so ist dann das Cosmic Vibes Rauhnächte Räucher Kit entstanden.

Es orientiert sich am Tierkreis, der ja aus 12 Tierkreiszeichen besteht. Das lag irgendwie auf der Hand, da es ja 12 Rauhnächte sind. Da der Tierkreis Zeichen für Zeichen aufeinander aufbaut, fühlte es sich für mich auf Anhieb sehr stimmig an, die Kräuter auf die einzelnen Zeichen abzustimmen.

Im Gegensatz zu dem aktuell gängigen Ansatz, bezieht sich die erste Rauhnacht und die damit verbundene Räuchermischung allerdings nicht auf den Januar, sondern auf die Widder Season, also den ersten Monat des neuen, astrologischen Jahres.

„Shift happens. Trust the process.“

Ich wollte das Kit so simpel wie möglich halten, damit es möglichst wenig Druck erzeugt. Daher inkludiert es ein kleines Büchlein mit leeren, weißen Seiten, das auf dem Cover mit „Shift happens. Trust the process“ bedruckt ist.

Es geht also um Hingabe und um Loslassen. Nicht um ein „Abarbeiten der Rauhnächte“ im Rahmen von irgendwelchen Online Kursen oder umfangreichen eBooks. Es ist keinerlei Committment von Nöten. Es gibt weder digitale Treffen, noch einen fixen Plan, was zu tun ist.

Die Idee hinter dem Cosmic Vibes Rauhnächte Räucher Kit ist, dass ihr euch locker macht. Genau wie die Cosmic Vibes Planeten Räuchermischungen, habe ich auch die Rauhnächte Kräuter so konzipiert, dass sie am besten mit der Räucherlampe Lucerna matchen. Ihr könnt also einfach am Nachmittag der ersten Rauhnacht etwas aus dem ersten Fläschchen in die Lampe geben, ein 8 Stunden Teelicht reinstellen und schauen, was passiert. Vielleicht träumt ihr in der darauf folgenden Nacht und erinnert euch nach dem Aufwachen daran? Dann könnt ihr den Traum in dem kleinen Büchlein festhalten. Vielleicht kommen euch „einfach so“ Dinge in den Sinn, die es sich festzuhalten lohnt? Dann könnt ihr auch die in das Büchlein schreiben.

Je mehr wir uns dieser Zeit „zwischen den Jahren“ ohne Druck und Termine hingeben, umso besser wird alles zu uns durchdringen, was gehört, gefühlt und gesehen werden will.

Zu jeder der zwölf Rauhnächte wird euch eine Email mit einer Grafik erreichen, die ihr auch als Bild in eurem Handy abspeichern könnt. Ihr seht auf den Bildern die Grafiken der ersten 3 Rauhnächte. Wer mag, kann sich von den jeweiligen Fragen inspirieren lassen und sie im Büchlein beantworten. Ihr könnt die Email aber auch einfach ignorieren und euer eigenes Ding machen.

Der ganze Spaß beginnt zur Wintersonnenwende und natürlich nicht „am heiligen Abend“. Denn alle 12 Rauhnächte sind gleichermaßen „heilig“. Die Kirche hat sich über unseren ursprünglichen Feste und Bräuche nur „drüber gestülpt“.

Meiner Meinung nach macht es Sinn, maximal das halbe Fläschchen (oder ein Drittel davon) in einer Rauhnacht zu verräuchern und den Rest für die jeweilige Season aufzubewahren. Ganz konkret könnte das dann also so aussehen, dass ihr in der Nacht zum 21. Dezember die erste Hälfte des ersten Fläschchens verräuchert und am 20. März zum Beginn der Widder Season die zweite Hälfte. Ich selbst werde nur ein Drittel davon in der ersten Rauhnacht verräuchern, das zweite Drittel dann zum Start der Widder Season und den Rest dann zum Widder Neumond am 1. April 2022. Die genauen Zeiten zum Start der einzelnen Seasons sowie die entsprechenden Neumonde könnt ihr ebenfalls den einzelnen Grafiken entnehmen.

Ich weiss, dass das vielleicht ein etwas außergewöhnlicher Ansatz ist, sich den Rauhnächten zu nähern. Aber wir leben auch in außergewöhnlichen Zeiten, in denen wir eben nicht nur sozialisierten Rassismus am eigenen Verhalten erkennen dürfen, sondern auch kirchliche Rituale abstreifen dürfen, die (zumindest aus astrologischer Sicht) nicht mehr wirklich zeitgemäß sind.

Ich freue mich also über alle, die sich dieser Perspektive öffnen und eines der Kits im Cosmic Vibes Shop erstehen.

Auf das Luftzeitalter!

Jenny


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