Mit dem heutigen Artikel möchte ich den großen Räucher Guide beschließen. Ich bin mir nicht sicher, ob noch Fragen offen sind, wenn ihr alle bisherigen Artikel gelesen habt, möchte abschließend aber unbedingt nochmal eine Lanze für regionales, nachhaltiges und vor allem selbst gemachtes Räucherwerk brechen.
Denn Räucherwerk selber machen hat in meiner Welt nur Vorteile:
- Ihr habt die Zutatenliste selbst in der Hand.
- Auf diese Weise könnt ihr nachhaltiges Räucherwerk herstellen.
- Wenn ihr euer Räucherwerk selbst herstellt, tun es keine Kinder in Niedriglohnländern.
- Ihr könnt ausschließen, dass das fertige Räucherwerk euch gesundheitlich schadet.
- Durch den Prozess der Herstellung könnt ihr die Power des Räucherwerks beeinflussen.
Zum letzten Punkt: Gerade bei Ritualbedarf wie Räucherwerk macht es ja einen großen Unterschied, ob ihr selbst mit Liebe ein Räucherbündel wickelt oder ob das jemand unter sehr miesen Arbeitsbedingungen tut, der währenddessen müde und erschöpft ist.
Daher möchte ich euch hier und heute nochmal meine drei liebsten DIY Anleitungen zum Räucherwerk selber machen zusammenfassen:
Räucherbündel selber machen
Das wohl einfachste, was ihr selber machen könnt, sind selbst gewickelte Räucherbündel. Als ich selbst damit angefangen habe, war ich mir so unsicher, dass ich jede einzelne Blüte in die Google Bildersuche eingegeben habe. Mittlerweile habe ich allerdings ein ziemlich gutes Gespür entwickelt und weiss auch ziemlich genau, was ich mag und was ich nicht unbedingt ein zweites Mal in meine Räucherbündel wickeln werde.
Als Basis bin ich mittlerweile bei Beifuß gelandet. Ich baue ja sogar selbst welchen auf meinem Balkon an. In Kombination mit Salbei finde ich diese Bündel auch ohne Zugabe weiterer Blüten ziemlich grandios. Meinen ersten Artikel über selbst gewickelte Räucherbündel und somit auch die Wickel-Anleitung als Solches findet ihr hier.
Selbst gemachte Räucherbündel haben meiner Meinung nach nochmal eine ganz eigene Power, weil sie aus heimischen Pflanzen gewickelt wurden, die uns tagtäglich umgeben und zu denen wir eine viel stärkere Verbindung haben als zu den Pflanzen in importierten Sticks aus Süd- oder Mittelamerika.
Räucherkegel selber machen
Räucherkegel selber zu machen ist nicht sehr kompliziert, wohl aber eine ziemlich klebrige Angelegenheit. Daher würde ich euch immer empfehlen, eine eher größere Menge herzustellen, wenn ihr schon mal damit anfangt. Mein verlinktes Rezept ergibt 150 Kegel und besteht aus gerade mal 4 Zutaten.
Ihr seid komplett flexibel, was die Harze, Blüten und Hölzer angeht, die ihr verarbeitet. Ich würde beim Kauf allerdings immer darauf achten, wo das Zeug herkommt. Für qualitativ hochwertiges Räucherwerk greife ich persönlich gerne auch mal etwas tiefer in die Tasche und das habe ich bisher auch noch nie bereut.
Räucherstäbchen selber machen
Man könnte sagen, hierbei haben wir es mit der Königsdisziplin zu tun. Es braucht vermutlich ein paar Anläufe, bis ihr den Dreh mit der richtigen Rolltechnik raus habt und bis diese Technik in Kombination mit der Konsistenz für ein gleichmäßiges Runterbrennen sorgt.
(Ich hatte damals ja eine zweite Runde angekündigt, in der ich nur mit Sandelholz arbeiten wollte. Das ist dann irgendwie vollkommen untergegangen. Seit ich meine eigenen Räuchermischungen im Shop anbiete, räuchere ich aber auch gar keine Stäbchen mehr.)
Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass selbst gemachtes Räucherwerk mit Ausnahme der Räucherbündel immer teurer ist als gekauftes. Das sagt meiner Meinung nach aber auch sehr viel über die Inhaltsstoffe in günstigem Räucherwerk aus.
Ich selbst räuchere lange nicht mehr so naiv und gedankenlos wie noch vor zehn Jahren und es kann gut sein, dass meine Haltung sich zukünftig noch stärker verändern wird und ich irgendwann nur noch auf regionale und heimische Pflanzen setzen werde.
Nichts desto trotz hoffe ich, dass der Räucher Guide euch gefallen und vielleicht ja sogar ein Stück weit inspiriert hat. Markiert mich gerne auch weiterhin in euren selbst gewickelten Räucherbündeln auf Instagram! Da schlägt mein Herz jedes Mal einen kleinen Purzelbaum.
Und habt viel Freude beim Nachmachen und Räuchern!
Jenny