Räucherkegel – gefährlich oder unbedenklich? Ein einfaches Rezept zum Räucherkegel selber machen!

Nachdem wir uns nun ja schon ausführlich mit Räucherstäbchen beschäftigt haben, soll es heute mal um Räucherkegel gehen. Sie werden auch als “Räucherkerzen” bezeichnet und kommen nicht selten in knallbunten Farben um die Ecke. Kann sowas gesundheitlich unbedenklich sein? Darum soll es heute gehen. Und on top zeige ich euch auch noch, wie ihr Räucherkegel selber machen könnt.

Obwohl es auch hierzulande eine Tradition in Sachen Räucherkegel beziehungsweise Räucherkerzen gibt, kam ich selbst mit sowas nie in Kontakt. Okay, ich bin nicht im Erzgebirge aufgewachsen, aber dass es zur Adventszeit in meiner Kindheit keine Räuchermännchen gab, war wohl eher der Tatsache geschuldet, dass meine Eltern geradezu übervorsichtig waren mit allem, was man anzündet. (Vielleicht rührt daher auch meine heutige Faszination für Feuerrituale im Allgemeinen und das Räuchern im Speziellen.)

Mir sind Räucherkerzen auf jeden Fall erstmalig in Asien begegnet und als ich zum ersten Mal selbst welche gekauft habe, wollte ich in Mumbai am Flughafen einfach nur meine letzten Rupien unters Volk bringen. Ähnlich wie an diesem Gummibärchen-Theken stellte ich mir mit einer Zange meinen individuellen Räucherkegel Mix in gefühlt allen Farben des Regenbogens zusammen und erstand darüber hinaus auch noch eine vermutlich maßlos überteuerte Ladung Lakshmi Räucherkegel in einer fancy Pappbox.

Zuhause durfte ich dann schnell feststellen, dass es auch bei Räucherkegeln wohl sehr große Qualitätsunterschiede gibt. Die Lakshmi Kegel waren der Knaller, wohingegen die bunten mir ein sonderbares Kratzen im Hals bescherten. Ich fing an zu googeln und bin seitdem deutlich vorsichtiger mit Räucherwerk. Gerade bei günstigem Räucherwerk ist nicht selten Kinderarbeit mit im Spiel – ganz zu Schweigen von gesundheitsschädlichen Aspekten. (Darüber habe ich ja schon in dem Räucherstäbchen Artikel geschrieben. Im Prinzip gilt das nämlich alles auch für Räucherkegel.)

Ich bin nach wie vor nicht der größte Fan von Räucherkerzen. Sie brennen für meinen Geschmack einfach viel zu schnell runter. Wir haben einfach nicht die Mega Connection. Falls das bei euch anders ist und ihr lieber dann und wann mal einen Räucherkegel anzündet, anstatt auf selbst gewickelte Räucherbündel oder Räucherstäbchen zu setzen, möchte ich im Folgenden eine einfache Anleitung mit euch teilen, mit denen ihr Räucherkegel selber machen könnt. Und zwar komplett ohne giftige Farben oder sonstige bedenkliche Inhaltsstoffe!

Für etwa 150 Räucherkegel benötigt ihr 100g Räucherkohle*, 25g Maisstärke (die bekommt ihr im Biomarkt), Harze, Hölzer oder Blüten eurer Wahl (in meinem Fall sind das ein Esslöffel Benzoe und ein Esslöffel Tonka) sowie ein wenig Leitungswasser.

Im ersten Step vermengt ihr eure Maisstärke mit ein wenig Wasser, um eine geschmeidige Paste zu erhalten, gebt dann etwa 250ml Wasser in einen weiteren Topf, stellt diesen auf den Herd und sobald das Wasser kocht, gebt ihr eure Maisstärken Paste dazu.

Wenn ihr beides gründlich miteinander vermengt, habt ihr ein Bindemittel, das ungefähr so aussehen sollte:

Stellt es nun zum Abkühlen zur Seite, denn als nächstes gilt es, Kohle, Benzoe und Tonka Bohnen zu pulverisieren! Dazu benötigt ihr einen Mörser*. Kohle und Benzoe lassen sich ziemlich leicht zermahlen.

Bei den Tonka Bohnen braucht es schon etwas mehr Kraftaufwand. Aber dafür werdet ihr auch mit dem absolut umwerfendsten Duft unter der Sonne belohnt!

Gebt nun eure zermahlene Kohle, das Benzoe- und das Tonkapulver in eine Schüssel und füllt es Step by Step mit so viel Bindemittel auf, dass ein gut knetbarer Teig entsteht. (Es kann sein, dass ihr Bindemittel übrig habt.)

Bei den Mengenangaben meines Rezepts solltet ihr eine gute Handvoll Teig und am Ende +/- 150 Räucherkegel rausbekommen.

Nun formt ihr die kleinen Kegel und stellt sie zum Trocknen auf Backpapier. Eine sehr meditative Angelegenheit by the way…

Nach 24 Stunden wende ich sie nochmal, damit sie von allen Seiten gut durchtrocknen und gebe ihnen weitere 24 Stunden Zeit. Hier seht ihr sie in der Sonne liegen. Falls gerade Winter ist und die Sonne sich nicht blicken lässt, könnt ihr euer Backpapier aber auch auf der Heizung platzieren.

Und nach 2 Tagen sind die kleinen Kegel dann auch fertig und einsatzbereit. Ich liebe ihren Duft. Aufgrund der Zutaten ist er meinen selbst gemachten Räucherstäbchen sehr ähnlich.

Zum Abbrennen stellt ihr dann so einen kleinen Kegel einfach auf einer feuerfesten Unterlage ab und entzündet ihn. Ich bin ja bei all’ meinen DIYs immer darauf bedacht, die Rezepte so einfach wie möglich zu halten. Dadurch, dass ich kein Kalisalpeter dazu gegeben habe, lassen die Kegel sich allerdings auch nicht so leicht entzünden wie gekaufte. Am einfachsten funktioniert es, wenn ihr die Flamme eines (Stab-)feuerzeugs gegen den Kegel haltet und ihn währenddessen dreht. Nach spätestens 10-15 Sekunden habt ihr den Kegel dann soweit entzündet, dass er von alleine abbrennt.

Wie ihr oben im Titelbild seht, steht mein Kegel auf Räuchersand* in einer Specksteinschale*. Es gibt aber auch extra Untersetzer für Räucherkegel, deren Anschaffung sich eventuell lohnt, wenn ihr stärker auf die Dinger abfahrt als ich.

In diesem Sinne: Habt viel Freude beim Nachmachen!

Jenny


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