Um ehrlich zu sein, war ich mir erst gar nicht sicher, ob es im Rahmen dieses Räucher Specials einen eigenen Artikel über das Räuchern mit Räucherstäbchen geben soll (oder muss).
Schließlich ist das Entzünden eines Räucherstäbchens keine allzu komplexe Angelegenheit und es stellt vermutlich die am weitesten verbreitete und gesellschaftsfähigste Form des Räucherns dar. Ein Räucherstäbchen produziert so wenig Rauch, dass es für gewöhnlich den Rauchmelder nicht aktiviert und ist dennoch so kraftvoll, dass man den Duft spürbar wahrnimmt.
Sein Image ist nicht das Beste. Es steht gesamtgesellschaftlich hierzulande für eine Gruppierung an Menschen, die sich gerne mal entrückt lächelnd wiegend in den Armen liegt, vom positiven Denken überzeugt ist und nicht selten auch mal sowas raushaut wie: “Na dann musst Du mal schauen, was das mit Dir zu tun hat.” Ich denke, wir haben jetzt alle ein Bild vor unserem inneren Auge.
Räucherstäbchen kommen aus Asien und dienen dort vor allem im Hinduismus und im Buddhismus als Tempel Opfergabe. In unseren Breiten hingegen scheint es in erster Linie um den Duft zu gehen. Und genau wie bei den Duftlampen in den 90ern sind auch in den meisten Räucherstäbchen ernsthaft ungute Stoffe enthalten. Ich möchte euch an dieser Stelle keine Angst machen, aber nachdem ich mich mal intensiver in das Thema reinrecherchiert hatte, war ich am Ende fest davon überzeugt, Kehlkopfkrebs zu haben. (Was natürlich nicht der Wahrheit entsprach.)
Aber ja, der übermäßige Konsum von Räucherstäbchen ist der Gesundheit nicht unbedingt zuträglich. Sie sorgen nicht nur für eine erhöhte Feinstaubbelastung in den Räumlichkeiten, in denen ihr sie abbrennt, sondern enthalten meistens auch synthetische Duftstoffe, die die Atemwege reizen. Wenn ihr euch das Thema in seiner ganzen Breite geben wollt, googelt einfach mal “Gesundheitsgefahr Räucherstäbchen”. Aber wenn ihr damit durch seid, bin ich mir sicher, dass ihr erstmal eine zeitlang auf sowas hier umsteigen werdet.
Aus diesem Grund war es mir dann eben doch wichtig, das Thema in den Räucher Guide mit reinzunehmen. Denn da Räucherstäbchen am weitesten verbreitet sind, wurden vermutlich auch nur Räucherstäbchen untersucht. Wie sich das Abbrennen von Räucherwerk auf Kohle oder das Räuchern mit Sticks auf die Gesundheit auswirkt, bleibt also erstmal offen.
Was ich euch daher raten würde:
- Kauft keine brutal günstigen Räucherstäbchen.
- Kauft keine Räucherstäbchen, auf deren Verpackung die Inhaltsstoffe nicht gelistet sind.
- Kauft keine knallbunten Räucherstäbchen.
- Kauft keine Räucherstäbchen, die bereits durch die Packung hindurch synthetisch duften.
- Wenn ihr merkt, dass eure gekauften Räucherstäbchen Halskratzen verursachen: Weg damit!
Ich selbst zünde nur noch sehr selten Räucherstäbchen an und wenn, dann achte ich sehr genau darauf, was sie mit meinen Atemwegen machen. Die im Titelbild kommen von Aura Soma und sind ziemlich klein. Dadurch brennen sie auch entsprechend kürzer, was sich für mich sehr stimmig anfühlt.
Ich weiss, dieser Artikel ist eine echte Spaßbremse, aber in der nächsten Runde zeige ich euch, wie ihr Räucherkegel selber machen könnt. Das sollte die allgemeine Stimmung dann wieder heben.
In diesem Sinne: Stay tuned!
Jenny