Kinder, wie die Zeit vergeht! Ist es wirklich schon zwei Monate her, dass ich im Wald umhergeirrt bin und Maiglöckchen gesucht habe? Crazy.
Da die Anleitung zu den Frühlings-Räucherbündeln so gut bei euch ankam, freue ich mich riesig, euch heute die farbenfrohe Sommeredition zu präsentieren. Ich möchte wetten, bunter wird’s nicht!
Nochmal eben zur Idee hinter dem ganzen Spaß: Ich wickle zu jeder Jahreszeit drei Räucherbündel, die ich dann in den zwölf Rauhnächten zum Jahreswechsel verräuchern werde. Im Dezember wird es dann aber auch nochmal einen eigenen Artikel geben, der alle zwölf Bündel zu den entsprechenden Rauhnächten beinhaltet und ich freue mich natürlich riesig, wenn viele von euch mitmachen und wir dann im Dezember alle zusammen räuchern, was das Zeug hält!
Dass zwischen den Frühlings-Bündeln und den Sommer-Bündeln nur knapp zwei Monate (statt wie ursprünglich geplant drei) liegen, hat folgenden Grund: Nach der ersten Veröffentlichung bin ich mit ganz anderen Augen durch die Gegend gelaufen. Ich sah plötzlich überall Farn, markierte mir in einer Google Map besonders hübsche Rosenbüsche und Lavendelspots, die so gelegen waren, dass hoffentlich noch kein Hund drauf gepinkelt hat. Ihr merkt schon, dieses Unterfangen gestaltet sich in einer Großstadt sehr viel komplizierter als in ländlichen Gefilden.
Mitte Juni bemerkte ich dann allerdings, dass das größte Farn-Areal meiner Google Map nahezu vollständig verbrannt war. Diese Tatsache mag den hochsommerlichen Temperaturen der vorangegangenen Wochen geschuldet gewesen sein, hat mich aber dazu veranlasst, nicht noch einen weiteren Monat zu warten. Höchstwahrscheinlich eignet sich der Juni aber auch am besten für die Sommer Räucherbündel, denn sowohl der Lavendel, als auch die Rosen geben im Juni wohl so richtig Gas.
Nachdem die Frühlings-Bündel ja Gänseblümchen, Veilchen und Sumpfdotterblumen enthielten, habe ich dieses Mal Lavendel, Rose und Kornblumen gesammelt. Als Basis kamen im Frühling Thuja und Farn zum Einsatz. In meinen Sommer Räucherbündeln bilden Salbei und Rosmarin die Base. Und falls ihr euch jetzt fragt, wo man in Berlin wilden Salbei findet: Ich habe keine Ahnung. Ich habe lange gesucht, irgendwann kapituliert und infolgedessen meinen Balkon damit bepflanzt. Win Win!
Dieses Mal habe ich das pinke Bakers Twill* zum Wickeln benutzt:
Und falls ihr euch bei diesen weißen Blüten oben im Bild fragt, was das sein soll – ich bin da ganz stur nach dem Motto “was Dornen hat, ist eine Rose” vorgegangen. Allerdings war ich mir dann beim Wickeln der Räucherbündel doch so unsicher, dass ich die weißen Blüten nicht verarbeitet habe. Ihr merkt schon, Botanik ist nicht so meine Stärke.
Die Basis der Bündel bildete in allen drei Fällen ein Mix aus Salbei und Rosmarin. Salbei ist der Ferrari unter den Räucherpflanzen. Er vertreibt negative Energien wie kein anderes Kraut. Also zumindest in meiner Welt. Rosmarin wirkt ebenfalls stark reinigend und ist darüberhinaus auch noch klärend, stärkend, heilend und ausgleichend unterwegs.
Und hier seht ihr alles, was ihr für ein sommerliches Lavendel Räucherbündel benötigt:
Wie ein Räucherbündel gewickelt wird, hab’ ich ja beim letzten Mal schon erklärt, daher möchte ich heute vielmehr auf die Wirkung der einzelnen Blüten eingehen. Lavendel wirkt beruhigend und ausgleichend, desinfizierend und reinigend sowie stärkend und klärend. In Kombination mit dem Salbei und dem Rosmarin dürfte dieses Räucherbündel also zweifellos alle negativen Energien im Nullkommanichts aus euren Räumlichkeiten fegen.
Wie ihr ja vielleicht mitbekommen habt, haben die Rose und ich uns in den vergangenen beiden Jahren angenähert. Als ich selbst noch Aromaölmassagen gegeben habe, habe ich das Rosenaroma immer verschwinden lassen, um mich nicht übergeben zu müssen, aber mittlerweile empfinde ich den Duft fast schon als lieblich! Schon irgendwie verrückt.
Rosenblätter im Räucherbündel wirken wärmend, erhebend, aufhellend und fördern die Sinnlichkeit. Ka-Ching!
Auftritt Kornblume! Ich habe die Räucherbündel im Übrigen ganz intuitiv zusammengestellt. Vielleicht wäre es fotografisch smarter gewesen, als drittes auf Sonnenblume zu setzen, damit auch was Gelbes mit dabei ist, aber so hat es sich einfach richtiger angefühlt. Falls ihr euch unsicher seid in Bezug auf die Blüten, scrollt euch mal durch die Räucherguru Übersicht und schaut, was am ehesten mit euch resoniert.
Die Kornblumenblüten ließen sich am schwersten “verwickeln” und das Bündel sieht ein bisschen buschig aus. Das dürfte sich allerdings während des Trocknens dann wieder relativieren. Ach ja: Die Kornblume wirkt heilend und schützend.
Hier seht ihr nochmal alle drei fertigen Räucherbündel:
Mein größtes Learning bei den Sommer Räucherbündeln: Nicht alles, was Dornen hat, sieht auch aus wie eine Rose und Farn kann verbrennen. Wunder der Natur!
Ich weiss ja nicht, wie es euch geht, aber ich freu’ mich schon jetzt auf die Herbst-Bündel.
Habt viel Freude beim Nachmachen!
Jenny
*Bei dem Link zu dem Bakers Twill handelt es sich um einen Affiliate Link. Falls ihr den Faden über diesen Link kauft, ist es für euch nicht teurer. Amazon beteiligt mich jedoch mit ein paar Cent am Gewinn.
Hallo Jenny,
Deine wunderschönen selbstgemachten Smudge Sticks haben mich motiviert, es auch mal zu versuchen. Und so habe ich im Sommer fleißig gewickelt. Ich habe aber das Problem, dass ich die Sticks nicht zum brennen, bzw. dauerhaften Räuchern bekomme. Hast Du eine Idee, woran das liegen könnte?
Danke schon mal und liebe Grüße!
Britta
Hey Britta :) Also wenn sie sich gar nicht richtig anzünden lassen, hast Du sie vielleicht nicht dicht genug gewickelt? Aber die brennen auch nicht runter wie Räucherstäbchen. Ähnlich wie bei Palo Santo oder weißem Salbei müssen auch selbstgemachte Sticks zwischendurch immer mal wieder in die Flamme gehalten werden. Ich hoffe, das hilft Dir weiter :)